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Projektdaten

Ort
Sulzbrunn

Zeit
November 2018 bis April 2019

Projektpartner*in
Projekt Peace e.V.

Lernetappe
Non-Formal

Fragezeichner
Fragezeichner3
Fragezeichner2
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Unser Projekt

Was passiert, wenn junge Menschen ihren Fragen folgen? Wenn es einen Ort gibt, wo nicht für Creditpoints gelernt wird, sondern aus einem echten inneren Antrieb? Von November bis Mai kamen im youprO „Fragezeichner“ 14 junge Menschen zu einem Raum der Fragen zusammen: Ein Ort an dem eine ungebremste Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen und zukunftsrelevanten Themenfeldern möglich ist. Alles folgende ist ein subjektiver (gekürzter) Bericht eines Teilnehmenden. Es ist eine Perspektive auf das Projekt. Es gibt mindestens 13 weitere.

Winterlinge

Suchende unter Suchenden.

Auf dem Gelände einer Sehnsuchtklinik
haben wir uns ein Haus gebaut.
Unsere Rücken krumm, in dem Versuch,
inneren Fragezeichen Gestalt zu geben.
Unsere Räume wackelig, wie das Erdbeben,
das unsere Seelen erschüttert.

Einzelne Herzen, meistens so groß wie Gasthäuser,
leben auf leeren Fluren.
Andere Herzen, manchmal so groß wie Schneebälle,
werfen sich auf Unbekannte.
Unsere Stille wirft Schatten auf unsere Nacktheit.
In verschlossenen Kammern bewahren wir das Lieben.

Wir versuchen den Widerstand und schaffen es, dem Versuch
zu widerstehen.

Unsere Texte reißen Altes ein und reißen Wundes auf.
Unsere Gedichte klingen nach Wegwæisen.
Unsere Lieder klingen nach.

Von außen scheinen wir wie endlose Kreisel
versunken in meterhohem Weiß
ich nicht.

Wo doch unsere Gabe darin liegt,
den Schnee
von unten
zu schmelzen.
Winterlinge von Pierre Lischke

Was war denn eigentlich?

14 junge Menschen, die für sechs Monate in und um ein Haus gewohnt haben. Die gemeinsame Ausrichtung? Vielleicht: Die Ahnung, dass eine schönere Welt möglich ist. Die Suche nach einem Leben und einer Kultur, die in Einklang mit dem Leben und allem Lebendigen ist. Das Gefühl, dass in der Welt, in der wir leben, dies noch nicht der Fall ist. Dass es  einiges zu wandeln gibt und einiges auch zur Wandlung drängt. Da ist mehr, was uns von dem Bisherigen weg treibt und noch gar nicht die gemeinsame Vision, die uns zieht. Aber genau das; die Suche nach kleinen und großen Puzzlestücken, die zusammen eine Vision bilden, wie es gehen könnte, ist das, was uns vielleicht am Meisten eint.
Gleichzeitig sind wir davon ausgegangen, dass es bei der Suche und Umsetzung dieser Puzzlesteine, nicht darum gehen kann, dass alle möglichst effizient vorgehen (effizient im Sinne einer Vergleichbarkeit), weil es schon Teil dieses neuen Weltbildes und dieser Vision ist, dass es dort nicht mehr ein Schema F gibt, was besagt ist, welche Fähigkeiten und Tätigkeiten gut sind und alle versuchen, möglichst perfekt in dieses Schema zu passen. Sondern dass es für jeden Menschen, mit seinen Gaben und Bedürfnissen, einen Platz gibt, individuelle Formen gebraucht werden und sich entfalten können. So lässt sich die Suche nach den Puzzlestücken der Zukunft auch verstehen, als Suche und Forschungsreise danach, welche Form denn das eigene Puzzlestück hat und an welche Stellees  in der Welt passt.

Foto: www.manofaktur.com

Finde deinen Platz

Villa „Damai“, der Name unseres Hauses und das indonesische Wort für Frieden, was sich wörtlich übersetzen lässt mit „Finde deinen Platz in der Welt und handle diesem Platz entsprechend“ – besser hätte man unser Grundanliegen wohl kaum treffen können.

Da sind aber auch vor allem ganz unterschiedliche, individuelle Menschen, mit verschiedenen, individuellen Hintergründen und Vorhaben für den Winter. Einige, die Wanderunis, kommen mehr von der Suche nach einer neuen, selbstbestimmten Lernkultur und dem eigenem Platz in der Welt, während einige andere, die Project Peacler, mehr in dem Streben nach einer Friedenskultur zuhause sind. Doch schon zu Beginn ahnen wir, dass beide Seiten, wenn sie wirklich in allen Ebenen umgesetzt werden, auf das Selbe hinauslaufen. Viele würde man, wenn man sie so unzulänglich in bekannte Kategorien einordnen will, eher in die künstlerische Schublade stecken. Der eine dichtet, mehrere schreiben lyrische oder philosophische Texte, drei widmen sich viel der Musik, einer macht Fotos und Filme, eine Tanzt und einige lassen sich nicht so eindeutig zuordnen. Aber sowieso würde sich keiner darauf reduzieren lassen wollen. Bei allen ist die jeweilige Kunst nur eine Ausdrucksform für ein größeres Anliegen, was dahinter steht und ebenfalls alle widmen sich weit mehr als einer Tätigkeit. Viele haben schon bestehende Projekte, die sie nebenbei weiter verfolgen oder organisieren, fast alle wünschen sich Zeit und Ruhe, um die intensiven Zeiten davor aufzuarbeiten, genauso viele wünschen sich ein Einzelzimmer, einige müssen nebenbei arbeiten, fast alle haben wir wenig Geld und alle haben wir eine Reihe von innere Themen aus der Vergangenheit, die unterschiedlich stark an die Oberfläche drängen. Fast alle sind noch stark auf der Suche danach, was eine geeignete Form sein könnte, um das, was sie innerlich bewegt in die Welt zu bringen. Alle sind wir auf der Suche nach einem Platz in der Welt, an dem wir das Gefühl haben wirklich gebraucht zu werden, wirksam zu sein und uns ganz
entfalten zu können.

Einige haben eine fertige Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium hinter sich, die meisten hingegen ein Abgebrochenes. Einige bewegen sich schon viele Jahre auf selbstbestimmten und selbstorganisierten Lernwegen, für andere ist dies das erste solche Projekt, alle bewegen wir uns schon mehrere Jahre in dem, was man allgemeinhin die „Alternative Szene“ nennt. Einige kennen sich sehr gut, erstaunlich viele haben sich schon in unterschiedlichen Kontexten oder Projekten zusammengearbeitet, einige kennen sich kaum. Fast alle haben sich das erste Mal auf irgendeiner „Und-jetzt?!-Konferenz“ gesehen, stellen wir irgendwann fest, was wohl nicht nur ein Fun-fakt ist, sondern für geübte Alternativszenen-kenner schon eine Menge darüber aussagt, in welcher Ecke der alternativen Szene wir uns verordnen lassen.

Alle lesen wir die Oya, viele haben eine Neigung zur Kultur der Natur- und Wildnisschulen, für fast alle ist die Tiefenökologie von Joanna Macy eine wichtige Säule und Charles Eisenstein der derzeit wichtigste Vordenker. GFK und Gestalttherapie sind für fast alle die zurzeit spannendsten Methoden auf dem Weg zur zwischenmenschlichen Schönheit, wobei sich das Gerücht durchsetzt , dass die project peacler mehr zur GFK und die Wanderunis mehr zur Gestalt neigen, was vielleicht dem Bedürfnis der Menschen geschuldet ist, immer und überall eine Grenze zwischen „wir“ und „die anderen“ zu ziehen und zu wissen, dass man selber zur der Gruppe gehört, die es besser macht.

Was für mich aber an dieser Stelle besonders wichtig war und wohl ein weiteres Wesensmerkmal des Projekts darstellt, war, dass wir alle ziemlich stark von einer Haltung und Philosophie ausgehen, die diesen beiden Methoden irgendwo zugrunde liegt: Wenn ein Mensch sich gesund und frei entfalte kann, dann entwickelt er Werte, Bedürfnisse und Strategien zur Erfüllung dieser Bedürfnisse, die im Einklang mit den Werten und Bedürfnissen der anderen Menschen stehen können, sowie es außerdem ein tief innerliches Bedürfnis danach gibt, im Frieden mit anderen zu leben. Es ist darum nicht notwendig Menschen zu erziehen, zu konditionieren oder gezielt zu verändern, sondern irgendwo gibt es einen Weg, sodass das Beste für mich auch, das Beste für dich ist.

Und diese, eher im zwischenmenschlichen Bereich entwickelte Erkenntnis gilt eben auch auf der Ich-Welt Ebene, sodass wir also davon ausgehen, dass wenn ich das tue, was wirklich das Beste für die Welt ist, dass das auch das Beste für mich ist und umgekehrt das Beste für mich auch das Beste für die Welt ist.

So simpel diese Erkenntnis ist, so sehr kehrt sie fast alles, wie wir es bisher in dieser Kultur tun, um. Die vielen, vielen Implikationen und Auswirkungen in alle Bereiche des Lebens und der Gesellschaft, die diese These hat, will ich hier genauso wenig darlegen (nur ein paar Einblicke in ein paar wenige Forschungserkenntnisse, werde ich später geben), wie ich behaupten will, dass wir diese Philosophie in all diesen Bereichen umgesetzt und verinnerlicht haben, aber doch war es für mich eine wichtige gemeinsame Grundlage, dass ich irgendwo spüren konnte (wenn auch zu Beginn des Jahres noch nicht formulieren konnte, was ich da eigentlich spüre), dass wir alle irgendwie davon ausgehen, dass da etwas zusammen gehen kann und sich nicht grundsätzlich widerspricht.

Nun und dann haben wir also losgelegt. Sind eingezogen, haben unsere Zimmer eingerichtet und in der ersten Woche schwupsdiwups die wichtigsten Strukturen geschaffen, die wir noch nicht in den Vorbereitungstreffen festgelegt hatten: Jene kümmern sich ums Essen bestellen, diese sind für die Finanzen zuständig, jene erstellen und basteln eine kalendarische Übersicht über die Veranstaltungen, die beiden sind die Kontaktstelle zu Gemeinschaft, etc. Montags starten wir gemeinsam mit einem dreistündigen „Herzraum“, Dienstagnachmittag ist „Orga-Runde“, Freitagvormittag „Gemeinschaftsdienst“, das heißt, dass wir der großen Sulzbrunner Gemeinschaft bei irgendwelchen einfachen praktischen Aufgabem, wie Schneeschippen helfen. Die Struktur ist grundsätzlich von der individuellen Seite her angelegt. Das heißt, jeder macht erstmal was er will und dann gibt es immer wieder Zeiten, wo wir etwas gemeinsam machen. Wir hätten es ja auch andersherum machen können, wie es bei project peace und der Wanderuni der Fall ist: Grundsätzlich gibt es einen gemeinsamen Tages und Wochenablauf und darin gibt es immer wieder Zeiten, wo jeder sein individuellen Tätigkeiten nachgehen kann. Doch dazu erscheinen unsere Anliegen, Tagesrhythmen und feststehende Arbeitszeiten zu verschieden, sodass der individuelle Ansatz zunächst mehr Sinn zu ergeben scheint.

In den ersten Wochen ist vieles von dem was und wie es passiert wie Balsam für meine geschundene Projektemacherseele. „Ah, so kann das also gehen, wenn eine Gruppe von Menschen zusammenkommt, die einfach alle schon eine ganze Menge Erfahrung in dem Bereich haben.“ Wir kommen kurz im Plenum zusammen, schreiben die anstehenden Themen auf kleine Zettel, Pierre ordnet die Themen mit seinem Masterbrain kurz in verschiedene Kategorien (z.B. Sofort, später, für Kleingruppen, fürs Plenum), dann finden sich Kleingruppen für die verschiedenen Themen, die mit viel Vertrauen der Gruppe einen Vorschlag ausarbeiten, kurz noch im Plenum checken und zack, schon läuft der Hase. Keine langen, anstrengenden, sich sinnlos anfühlenden Orga-Sitzungen, dafür mehr Zeit für sich allein oder für echten Austausch in der Gruppe. Kein Wir-müssen-jetzt- noch-schnell-die-Strukturen-und-Regeln-schaffen-und-darum-den-ganzen-Tag-zusammen-in-der-Gruppe-sitzen-und-diskutieren-Zustand, sondern Zeitwohlstand ist das Gefühl der ersten Wochen. Wir haben auch keinen festen Plan für Essen oder Putzen, aber es klappt gut. Wenn gekocht wird, dann wird fast immer für alle gekocht und so schallt täglich der Gong durchs Haus und ruft alle zusammen. Es stellt sich raus, das morgens eher individuell und Mittags und Abends meistens gemeinsam gegessen wird.

Zudem sind wir achtsam und ehrlich mit dem, was wir tragen und leisten können und versuchen nicht alle Ideale sofort zu leben. Den Anspruch sofort alles anders und richtig zu machen, habe ich in vielen alternativen Kontexten erfahren und selber lange an mich gestellt. Doch statt dem idealen Leben, habe ich stattdessen oft Überforderung erlebt und aus dem Konflikt zwischen Anspruch und Wirklichkeit auch viel Verbissenheit und letztendlich oft das Gegenteil dessen, was mensch erreichen wollte. Wir versuchen bei der Umsetzung unserer Ideale nur soweit zu gehen, dass es uns nicht überfordert. So wissen wir, dass wir eigentlich einen ganz anderen Umgang mit Geld wünschen: Dass jederzeit jeder das gibt, was er kann und dass nimmt, was er braucht und wir darum am liebsten überhaupt keine festen Beiträge für Zimmer und Essen ausmachen würden. Aber wir wir wissen auch wie viel Besitzdenken, Neid, Selbstaufopferung und so da noch in uns ist. Deshalb machen wir doch eher feste Beträge aus, was jeder monatlich für sein Zimmer und fürs Essen zahlt, auch wenn wir vorher hören, welche finanziellen Hintergründe wir haben und die Beiträge daran ausrichten.

Auch bei der Frage nach Gästen und Neuen wissen wir, dass wir am liebsten immer offen und herzlich alle aufnehmen würden. Aber als kurz nach Projektbeginn noch drei neue Menschen anfragen, ob sie noch einsteigen können und wir zwei anstrengende Wochen lang diese Frage bewegt haben, erkennen wir, dass uns diese neuerliche Änderung der Gruppenkonstellation zu sehr anstrengen würde und dass wir für das halbe Jahr einen feste, geschlossene Gruppe bilden. Weil wir es als Schutzraum brauchen und nicht weil es unser Ideal ist. Unser Ideal bleibt die Offenheit. Aber zu unseren Idealen gehört eben auch wirklich ehrlich mit uns selbst und dem, was wir leisten können, zu sein und dann lieber kleine Schritte hin zu unseren Idealen zu machen, als uns mit einem großen Sprung zu überfordern.

Nun und nach diesem starken Anfang war ich ziemlich überrascht und habe es wohl auch erst etwas spät realisiert, wie viele von uns mit der Zeit dann doch mit der Selbstbestimmung überfordert waren. Die Organisation und Grundstruktur des Projekts, die Finanzierung, die gemeinsamen Seminare, die Gästezeiten, die Hauspflege; das alles haben wir ganz gut hinbekommen. Aber mit unserem Wunsch ein wirklich getragenes, gemeinsames Grundgefühl zu entwickeln, dass jeden einzelnen von uns in seine Kraft bringt und auch bei den vielen individuellen Anliegen und Vorhaben, sind wir und die meisten von uns wohl längst nicht dahin gekommen, wie wir es uns vorgestellt und gewünscht hatten. Eher hatte ich manchmal das Bild von verlorenen, vereinzelten Seelen, die da herumirren und die sich mit der Zeit auch ein wenig in der Vereinzelung eingerichtet haben. Wieder einmal konnte ich erfahren wie groß die Herausforderung ist, ein selbstorganisiertes, gemeinschaftlich getragenes Projekt durchzuführen und wie anstrengend die Suche nach einem selbstbestimmten, stimmigen Leben ist, bei all den Ansprüchen, die da doch mitschwingen. Selbst für eine Gruppe, in der viele schon eine Menge Erfahrung in diesem Bereich haben.

Vielleicht war es doch ein zu hoher Anspruch, den wir uns da gestellt haben mit all den parallelen Aufgaben: Das eigene Leben hinbekommen, inklusive Geldverdienen, eine Gemeinschaft bilden, an einem neuen Lebensort ankommen und in einer anderen Gemeinschaft ankommen, ein Projekt organisieren, Hausverwaltung und -pflege, für andere Menschen immer wieder einen geborgenen Raum schaffen und Seminare organisieren und dann noch die eigene Lernziele und Projekte verfolgen. All das gleichzeitig zu wollen war vielleicht auch ein bisschen Wahnsinn und Selbstüberschätzung. Und dazu war auch das halbe Jahr ein bisschen kurz. Als das Projekt zu Ende ging, da waren wir in vielerlei Hinsicht erst beieinander angekommen und hatten das Gefühl, dass es jetzt erst richtig losgehen könnte.

Natürlich gab es auch immer wieder kraftvolle Phasen. So gab es gegen Ende Januar eine Zeit in der bei einigen von uns etwas wie aufgebrochen war und sie in ihren individuellen Projekten auf einmal große Schritte voran machten. Und auch bei und nach jedem Supervisionswochenende konnten wir wieder die gemeinsame Kraft und Vision spüren und durch die Küche schallten plötzlich gemeinsame Lieder. Es gab unzählige wertvolle, große und kleine, besondere, magische, beruhtsame, außergewöhnliche, unglaubliche, lustige, ehrliche, schöne, traurige und erkenntnisreiche Momente. Es gab unzählige improvisierte Lieder am Küchentisch, Schneetobereien, Ausflüge zum See, tiefe Gespräche, ach und ich fang jetzt gar nicht erst an all das aufzuzählen, geschweige denn davon zu erzählen, das ist einfach zu viel. Auf jeden Fall war es ein Projekt, wo einiges gelungen und noch mehr nicht gelungen ist. Und weil ich glaube, dass genau in jenen Dingen, an denen wir gescheitert sind, das wirklich Wertvolle unseres Projekts liegt, werde ich hier die gelungenen und präsentierbaren Ergebnisse eher kurz darstellen und dann versuchen zumindest ein kleines bisschen zu beschreiben und verständlich zu machen, welcher Wert und welche Wichtigkeit in diesen oft noch unfertigen, kaum benennbaren, schwer zu greifenden, wenig erfolgreich erscheinenden Prozessen liegt, die auf den ersten Blick so wenig in einen Abschlussbericht zu passen scheinen und in denen aber die eigentlichen Schätze verborgen liegen.

Findlinge

unter Suchenden.

Seit wir uns aus der Heldenhaft befreit haben,
gehen wir aufrechter,
statt uns zu richten,
richten wir uns auf, gegenseitig,
richten wir uns aus, nebeneinander,
um inneren Ausrufezeichen ein Gefäß zu geben.

Seit Neustem haben wir einen Plan,
zumindest ein paar von uns,
und da ist noch Platz,
zum Glück.

Träume von Frühlingen, die über uns hinaus wachsen,
damit noch mehr Frieden
einkehren kann.

Übernacht wird „Manchmal hat er den Eindruck, dass er erst jetzt ganz und vorbehaltlos zu sich und seinen
Gefühlen stehen kann.“
zu einer uns selbst erfüllenden Prophezeiung.
Wir finden unsere Plätze,
da, wo wir sie schon in der Eiszeit vermutet haben.
Wie ein Fels in der Landung.

Die nächsten Meilensteine liegen hinter uns.
Tage der offenen Tür.
Reichen uns die Hände wieder zur Berührung.
Der Kreis schließt sich
zum ersten Mal seit langem.

Plötzlich wirken wir,
als ob wir wüssten wie es geht,
als ob wir unserem Grund Stück für Stück näherkämen,
als sei das Seelenhandwerk ein Spaziergang im Schnee
und weiter nichts,
als ob wir wüssten, wo lang es geht und wie lang es geht.

Als ob.
Wie lange das anhält,
weißniemand.

Wir erinnern uns, wie es ist, aufzublühen
in der Hoffnung,
dass es nicht bald wieder unter Schnee von gestern fällt.
Von innen scheinen wir jetzt wie felsenfest
überzeugt von unserem Auftrag.

Wer weiß,
welche Steine noch
ins Rollen kommen.

Findlinge von Pierre Lischke

Seminare, Veranstaltungen und Gästezeiten

Während der Zeit in der Villa Damei gab es viele Seminare und Veranstaltungen, die auch häufig für Gäste geöffnet waren. Denn unser Haus sollte Gästen ein Kokon für Friedensforscher, Weltenwanderer und Sehnsuchende, die in unserer Gemeinschaft und unseren Tages- und Wochenablauf eintauchen, sich erholen, vernetzen, austauschen, ausprobieren, Gitarre spielen, Projekte entwickeln oder einfach sein können, sein.

Als Veranstaltungen gab es z.B ein Supervisionswochende, bei dem wir uns gefragt haben, wo wir stehen und was uns als Gruppe ausmacht, wir haben uns in der transformativen Kraft der Medidation weitergebildetet, wir haben das Planungsteam des Schulstreik-Camps getroffen und unsere Freund*innen vom project peace und der Wanderuni zum gemeinsamen Jahresübergang eingeladen.

Foto: www.manofaktur.com

Über all die unsichtbaren, unfertigen, noch nicht spruchreifen, reifenden, leisen, aber gerade deshalb oft so viel wichtigeren und wertvolleren Projekte und Nicht-Projekte.

An dieser Stelle könnte ich diesen Bericht aufhören. Vielleicht hätte ich alles noch ein bisschen glatt geschliffener darstellen können und dann wäre das längst ein völlig ausreichender und gut präsentierbarer Abschlussbericht. Doch dann hätte ich von dem, was in dieser Zeit wirklich wichtig war und dem, was uns wirklich bewegt hat so gut wie nichts erzählt.
Dieses liegt vielmehr in jenen Dingen, die uns nicht gelungen sind, in den Problemen an denen wir gescheitert sind, aber auch in all jenen unfertigen und feinen Prozessen, die noch nicht zu einem präsentierbaren Ergebnis gekommen sind und auch nur sehr schwer in Worte fassbar sind.
Denn es ist vielleicht so, dass dort, wo wirklich etwas Neues entstehen und wachsen soll, es oft notwendig ist, dass zuerst einmal das Alte, Bisherige sich auflöst. Bevor begonnen wird etwas Neues aufzubauen, gibt es eine lange Zeit, in der die Aufgabe darin besteht, zuerst einmal herauszufinden, was denn eigentlich das Alte ist, was nicht mehr gewollt wird, wo es sich überall versteckt hält und es dann dort heraus- und aufzulösen. Darum ist es so, dass dort, wo wirklich ernsthaft an neuen Wegen für eine lebenswerte Welt und Zukunft geforscht wird, oftmals zunächst auch lange nicht viele Neues, Fertiges, Vorzeigbares zu sehen ist, sondern dass es im Gegenteil oft erstmal sogar weniger wird und es so erscheinen kann, als würde gar nichts gelingen. Aber diese Auflösung ist notwendig, denn wo das Alte und Bisherige nicht wirklich aufgelöst wird, da kann auch nichts wirklich Neues entstehen, sondern dort entstehen nur immer neue Modifikationen des Alten. Vielleicht sind in einer Zeit in der ein solch tiefgreifender Wandel notwendig ist, nicht die großen, strahlenden Vorzeigeprojekte und nicht die Menschen im Rampenlicht die wirklichen Leuchttürme des Neuen. Vielleicht ist es mehr wie in einem Kompost. Dort wo es am meisten gärt, stinkt und modert entsteht als erstes die neue, fruchtbare Erde.

Was hier wahrscheinlich sehr abstrakt klingt, das konnte ich in der Winterzeit gang konkret erleben. Denn natürlich haben wir einiges hinbekommen und wir könnten das auch nach außen präsentieren und sagen: „Seht, was wir geschafft haben, das ist ja wohl genug, lasst uns in Ruhe.“ Und wenn wir von Omas, Onkels und Menschen beim Trampen gefragt werden, was wir so machen, dann nutzen wir auch oft genug diese Taktik.

Aber hinter der Fassade war es so, dass viele einzelne aber auch die ganze Gruppe, ziemlich viel im Sumpf und in Auflösungsprozessen gesteckt haben. Und dass nicht nur Menschen, die uns besser kennen, sondern auch wir selber uns immer wieder gefragt haben: Bei solchem Potenzial, was ihr eigentlich mitbringt und bei dem, was ihr früher schon alles geleistet und geschafft habt, wie kann es da sein, dass ihr jetzt und gemeinsam so wenig Vorzeigbares hinbekommt? Wo sind die großen Projekte? Wo ist die Macherkraft?
Und dann stehen oft etwas hilflos und stammelnd da, denn es ist ja nicht so, dass wir nichts tun oder nicht unser Bestes geben würden oder sich das, was wir tun sinnlos anfühlen würde, nur sind wir an einem Punkt an dem sich vieles von dem wofür und wie wir bisher an die Dinge herangegangen sind, gerade nochmal gänzlich auflöst. So sehr, dass wir nicht einmal Worte dafür haben, woran wir dran sind und was das eigentlich ist, wo uns unsere Intuition und ein unwiderstehlicher Sog gerade hinzieht.

Und es ist mir ein unglaublich großes Anliegen hier etwas Verständnis zu schaffen, weil ich die Erfahrung gemacht gemacht habe, dass wir als junge Menschen das Verständnis und die Anerkennung der älteren Generation (inklusive der Stiftungen) für den Weg und die von außen vielleicht seltsam anmutenden Bewegungen, die wir machen, brauchen, um den Mut und die Kraft zu finden wirklich unseren Weg zu gehen.

Foto: www.manofaktur.com

Vom Wie und Warum

Womit beschäftigen sich den eigentlich diese jungen Leute? Kreiseln sie zu viel um sich selbst? Haben sie zu wenig Struktur? Könnten sie nicht viel effektiver sein, wenn sie einfach machen und loslegen würden? Schauen sie zu viel nach innen? Das sind vielleicht ein paar der unausgesprochenen Fragen, die nicht nur unsere Eltern und Großeltern beschäftigen, sondern natürlich auch uns selbst: Wieso tun wir was wir tun und wieso tun wir es so, wie wir es tun?

Ich glaube, dass ein wichtiger Teil zum Verständnis darin liegt, dass viele der jungen engagierten Menschen und auch wir Winterlinge zunehmend auf einer neuen Ebene der Veränderung forschen, die uns selber vielleicht gerade erst bewusst wird. Es ist mehr eine Ebene des Wie, als eine Ebene des Was oder Warum.
Warum und Was für Veränderung wir brauchen, das wurde in den letzten Jahrzehnten schon oft und in vielen Einzelheiten ausgearbeitet. Aber nun geht es um die Ebene des Wie. Wie geht das denn konkret? Im Alltag und in all den kleinen Situationen? Wie geht Frieden, wie geht Demokratie, wie geht Augenhöhe, wie geht Enkeltauglichkeit, wie geht Selbstbestimmung, wenn wie es nicht nur als Konzepte denken, sondern versuchen es wirklich zu verinnerlichen und zu leben?
Wenn wir z.B. nicht nur ein Kongress organisieren, in dem über Selbstbestimmung und Frieden gesprochen wird, sondern wenn schon im Prozess der Entstehung und in allen Kulturelementen diese Prinzipien gelebt werden? Und passt dann das Konzept des Kongresses noch oder widerspricht nicht das schon dem Prinzip der Nachhaltigkeit? Und kann es Referenten und Teilnehmer geben oder werden dadurch erste unnötig erhöht und zweitere zu passiven Nehmern degradiert, was dem Prinzip der Augenhöhe widerspricht? Und kann ich überhaupt von Prinzipien sprechen oder ist schon das eine unzulängliche Vereinfachung und Festschreibung der Qualitäten, um die es mir eigentlich geht?

Und es ist ein unglaublich langsamer und aufwändiger Prozess auf dieser Wie-Ebene all das Nicht-mehr-stimmige-Bisherige herauszufinden, aufzulösen und das Neue-jetzt-stimmige, zu finden und zu etablieren. Es ist kaum möglich hier zwei Schritte zu gehen, ohne das unfassbar viele Aspekte und Probleme auftauchen, weil wir noch keine Erfahrung mit diesem neuen Wie haben und noch nicht wissen, wie es geht. Es muss eigentlich alles neu erfunden werden und dass ist oftmals völlig überfordernd.

Und gleichzeitig ist es unglaublich wichtig, dass diese Probleme offen daliegen und sichtbar sind, denn erst dann können wir sie angehen und an ihnen lernen.
Genau das ist auch in den Winterfreiräumen passiert.

Natürlich hätten wir das Projekt viel mehr strukturieren können und vorgeben können, wann, was, wie getan und gelernt wird und dann wäre es vielleicht auf einer bestimmten Ebene effizienter gewesen und wir hätten irgendwo noch mehr vorzeigbare Ergebnisse präsentieren können. Aber dann hätten wir nur auf der Was-Ebene von Selbstbestimmung hören und sie nicht selber auf der Wie-Ebene wirklich ausprobieren können. Und dann hätten wir damit all die Probleme vielleicht überdeckt, aber sicherlich nicht gelöst, sondern nur verschoben. Tatsächlich hätten wir die zustätzliche Effektivität auf Kredit gekauft, den wir irgendwann mit Zins und Zinseszins zurückzahlen müssen, da wir dann nämlich all die Fähigkeiten und Erfahrungen, die wir für erfolgreiche selbstbestimmte Projekte brauchen zunehmend verlieren. Und das dies seit
Jahrzehnten in all den Schulen und Unis ständig geschieht ist ja überhaupt erst der Grund, dass heute so viele und massive Probleme auftreten, sobald etwas in Selbstbestimmung und Selbstorganisation geschehen soll.

All die Probleme und Herausforderungen, die aufgetaucht sind, weil wir das Projekt als selbstbestimmte, selbstorganisierte Gruppe angegangen sind, z.B. die Unfähigkeit uns regelmäßig Räume zu kreieren, in denen wir uns wirklich so vertraut und sicher miteinander fühlen, dass wir mitteilen, was uns wirklich bewegt und was unser wirklicher Wunsch wäre, zeigen nicht an, dass das mit der Selbstbestimmung eine doofe Idee ist. Um etwas anderes als um Selbstbestimmung kann es in einer lebenswerten Zukunft nicht gehen. Sie zeigen vielmehr an, dass es da echt viel zu lernen gibt, wenn wir wirkliche Selbstbestimmung wollen. Es ist nicht so leicht, wie wir vielleicht gedacht haben.

Dass allein das Offenlegen und Scheitern an diesen Problemen ein wichtiger Schritt zu ihrer Lösung und Heilung sein kann, möchte ich an einem kleinen Beispiel darlegen: Ich habe in meinem Leben so oft Antworten bekommen, bevor die Fragen danach da waren, dass diese vielen Antworten mit der Zeit meine Fragen erstickt haben. Darum habe ich mit der Zeit eine tiefe Abneigung gegen alle vorschnellen Antworten, gegen Belehrung, gegen jede Hilfe von Außen und gegen alle Ratschläge entwickelt. Ich wollte irgendwann alles immer alleine rausfinden und alle Fehler selber machen. Eine solche Einstellung war notwendig, um meine Neugier zu erhalten, aber sie ist heute nicht mehr unbedingt hilfreich. Vielleicht war es das Wichtigste, was ich diesen Winter gelernt habe mir meine Überforderung einzugestehen. Ich habe dadurch gelernt andere um Hilfe zu fragen und kann nun Hilfe, Rat, Strukturen und Antworten von anderen wieder auf eine ganz neue Art wertschätzen und dass ist vielleicht nicht das Schlechteste bei meiner weiteren Suche.
Ich möchte aber versuchen zumindest noch einen weiteren Aspekt der Wie-Ebene, an dem wir geforscht haben zu beschreiben, der vielleicht nochmal verständlich macht, wie tief in den Zwischenräumen das Nicht-mehr-stimmige-Bisherige sitzt, dass es aufzulösen gilt und wieviel Arbeit das ist.
Es geht um den Klang der Sprache. Dieser Aspekt ist in einem geschriebenen Text natürlich schwer zu verdeutlichen, aber wenn wir uns z.B. die Umweltbewegung vor Augen führen, dann werden die meisten der Leser ebenfalls die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten der Gespräche oder Reden über die Notwendigkeit von Umweltschutz nicht nur mit einer bestimmten Wortwahl (auch die ist spannend), sondern auch mit einem gewissen Klang in der Stimme geführt werden. Da ist z.B. oft etwas drängendes, überzeugendes in der Stimme, dem vielleicht eigentlich eine bestimmte Form von Misstrauen zugrunde liegt. Ein Misstrauen, dass der Zuhörer nicht erkennt wie wichtig das, was der Sprecher sagt, diesem ist, der darum lauter, schärfer, drängender, fordernder redet, um wirklich gehört zu werden. Und das ist fatal, denn dieses versteckte Misstrauen löst meistens das Gegenteil aus.

Und da ist meistens noch etwas im Klang der Stimme: Eine Schuldzuweisung und ein Appell, dass mensch anders sein soll, als mensch ist und dass wir uns bitteschön anstrengen sollen, weil sonst geht alles den Bach runter. Und auch das ist fatal. Denn es führt dazu, dass wir Umweltschutz mit Schuld und Anstrengung verbinden und dann entstehen so Gegenbewegungen, wie sie den Wörtern wie „Kampfveganer“ oder „Gutmensch“ zum Ausdruck kommen. Und ich glaube es ist kaum zu erfassen wie schlimm das ist, weil hier geht es ja eigentlich um die Liebe zu unserem Planeten und zu allem Lebendigen und das ist eigentlich etwas wunderschönes. Und es ist etwas lustvolles und schönes im Einklang mit dem Planeten zu leben und doch wird es inzwischen kollektiv mit Anstrengung und Schuld verbunden.

Eines der wichtigsten Lernfelder und eine der wichtigsten Fragen diesen Winter war also für mich und einige andere Winterlinge, ob ein Sprechen möglich ist, dass ohne dieses Misstrauen und ohne Anstrengung und Schuldzuweisung ist. Und es war absolut nicht so, dass ich dies zu Beginn als
klare Frage hatte. Es war vielmehr so, dass es da etwas gab, was mich von den üblichen Vorträgen, Diskussionen, Demonstrationsreden weggestoßen hat, ohne dass ich genau erklären konnte, warum eigentlich. Ich hätte nicht sagen können, was es ist, was mich stört oder was es ist, was ich suche. Ich bin vielmehr einer auch für mich völlig undurchschaubaren Intuition gefolgt und erst jetzt am Ende kann ich zunehmend erklären und zeigen, worum es mir geht. Aber währenddessen ist es schwer davon zu sprechen, was man tut und sucht, wenn man auf der Suche nach einer neuen Sprache ist.

Und ja, ich habe einiges darüber erfahren, dass und wie ein solches anderes Sprechen vielleicht möglich werden kann. Es hat z. B. Viel damit zu tun, ob der Schmerz, über das, worüber man spricht, während dem Sprechen gefühlt wird. Dort wo Menschen sich trauen ihren Schmerz über das, was in der Welt passiert ganz zu fühlen und ihn sogar zu zeigen und damit in Kontakt zu gehen, dort können sie sprechen ohne das Schuldvorwürfe entstehen.

Aber wenn ich jetzt davon schreibe, dann ist dies wieder nur die Was-Ebene und nicht die gelebt Ebene des Wie und trotzdem schreibe ich davon, denn es kann vielleicht verständlicher machen, wie groß und komplex die Aufgabe ist, wirklich etwas Neues-stimmiges in die Welt zu bringen. Und es gibt vielleicht auch eine Ahnung davon, warum jene, die wirklich versuchen dieses Neue-stimmige zu leben, gerade eher noch oft schweigen. „Sich die Überforderung eingestehen und um Hilfe fragen“ und „den Schmerz fühlen und ohne Schuldvorwürfe sprechen“, das sind nur zwei von vielen, vielen Aspekten, um die es diesen Winter ging. Und obwohl ich glaube, dass dies zwei unglaublich wichtige Dinge für eine gute Zusammenarbeit, ein ehrliches Handeln und somit auch für den Wandel zu einer lebenswerten Welt sind, bin ich mir sicher, dass sie wohl kaum in irgendwelchen Lehrplänen stehen und eher selten als Projektziele in Stiftungsanträgen genannt werden. Und obwohl das nur kleine, kleine Ausschnitte waren, konnte vielleicht durch diese Beschreibungen doch eine Ahnung davon vermittelt werden, woran wir geforscht haben und warum und auf welche Weise wir auf der Suche nach einer lebenswerten Welt und Zukunft waren und sind.

auf dem schneeweg
ist es eigen und mühsam
in fußstapfen treten
um nicht zu tief zu sinken
ist durchaus legitim

besser noch
sie sind ein paar
nummern zu groß
dann tritt es sich leichter
heimlich
eigene spuren hinterlassen
und sie zurück
verfolgen
bis zum ursprung
dort hören sie
einfach wieder auf
meine schritte

endloses weiß
schmilzt dahin

ich höre aufmich
zuregen

auch dieses winter
quartier ist nicht
für ewig.

endlich ist Winter ist endlich von Pierre Lischke

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